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CHRISTIANE THOMPSON
‚Science not Silence‘. Die Öffentlichkeit der Universität an ihren Grenzen
Gegenwärtig wird ein Verfall der Debatten- und Redekultur an Universitäten diagnostiziert, der am Verlust einer argumentativen Sprache und an der Einschränkung akademischer Rede festgemacht wird. Universitäten führen Verhaltenskodizes für einen angemessenen Sprachgebrauch ein; Lehrende sind aufgefordert, möglicherweise verstörende Lehrinhalte mit Warnhinweisen zu versehen („trigger warnings“). Was bedeuten diese Entwicklungen für die Ansprüche öffentlicher Aufklärung und Bildung, für die so genannten humanities? Der Vortrag diskutiert die universitätsinternen Veränderungen über die Konzepte der „Verrechtlichung“, „Pädagogisierung“ und „Sicherheit“, um anschließend zu zeigen, dass die Veränderungen der universitären Öffentlichkeit sich nicht dort erschöpfen. Sie verweisen vielmehr auf eine Krise des bürgerlichen Gesellschaftsmodells, dem nicht durch die Beschwörung eines argumentativen Ethos beizukommen ist.
Moderation: Hans-Christoph Koller
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