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SWANTJE KÖBSELL

„Sonderpädagogik – nein danke“ – welche Langzeiteffekte der Kritik der Behindertenbewegung an der Heil- und Sonderpädagogik gibt es?

 

Die Behindertenbewegung der 1980er und 1990er Jahre übte Fundamentalkritik an der Heil- und Sonderpädagogik. Ihnen bzw. ihren Vertreter_innen wurde vorgeworfen, maßgeblich an der Ausgrenzung, Bevormundung und Unterdrückung behinderter Menschen beteiligt zu sein.

Diese radikale Kritik bewirkte in Teilen der Heil und Sonderpädagogik eine „produktive Verunsicherung“ insofern, als sie bei einigen Vertreter_innen zu einer kritischen Reflexion des eigenen Selbstverständnisses führte. Dennoch wurde die Sonder- und Heilpädagogik als Machtverhältnis, das die Normalisierung, Entmündigung und Fremdbestimmung behinderter Menschen zum Ziel habe, weiter kritisiert.

Inzwischen muss sich die Heil- und Sonderpädagogik vermehrt mit ihrer Rolle im Kontext inklusiver Bildung auseinandersetzen und es stellt sich die Frage, ob es hier einen Nachhall der „produktiven Verunsicherung“ gibt. Die Kritik hat inzwischen in Deutschland und international ihre intellektuelle Heimat in den Disability Studies gefunden, deren erziehungswissenschaftlicher „Arm“ der „Disability Studies in Education“ den Systemwechsel von der Segregation und Integration hin zur Inklusion mit Einbezug behinderter Menschen im Sinne des bekannten, aber oft nicht umgesetzten „nothing about us without us“ kritisch begleiten könnte.

Moderation: Tanja Sturm

 

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